Mit Leichtigkeit durch den kalten Winter
Vielleicht fühlst Du Dich etwas niedergeschlagen, hast wenig Energie und die Tage sind auf der Nordhalbkugel lang, kalt und dunkel.
Was kannst Du tun, um Deine Stimmung aufzuhellen?

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In der Traditionellen Chinesischen Medizin ist der Winter die Zeit des ELEMENTS WASSER. Wasser kann weich und schwach, aber auch kraftvoll, heftig, ruhig, beweglich, klar oder trüb sein. Wasser verkörpert diese Gegensätze ohne Widersprüche. Wasser ist die Quelle des Lebens und wir können nicht mal paar Tage ohne es überleben.
Das Wasserelement spiegelt sich in unserem Körper in den Tiefenstrukturen, wie Gewebeschichten, Knochen und Knochenmark wider. Die Energie geht auf den Moment der Empfängnis zurück. So betrachten die Chinesen die "Nieren-Essenz" als Energie unserer Vorfahren, die von Generation zu Generation weitergegeben wird.
Im Shiatsu ist das Wasserelement mit dem Nieren- und Blasenmeridian verbunden.
Der Nierenmeridian ist ein Yin-Energiekanal, der das Ki (Qi) von der Erde zum Himmel bringt. Er beginnt an der unteren Seite des kleinen Zehs, verläuft über die Fußsohle und tritt entlang des Fußgewölbes aus, um hinter dem inneren Knöchel zu kreisen und durch die Ferse zu verlaufen. Er steigt an der medialen Seite des Unterschenkels bis zur medialen Seite der Kniefalte auf, klettert entlang der innersten Seite des Oberschenkels nach oben und durchdringt den Körper nahe der Basis der Wirbelsäule. Er verläuft aufwärts über den Bauch und die Brust. Ein zweiter Zweig beginnt innen an der Niere, zieht durch die Leber und das Zwerchfell nach oben und tritt in die Lunge ein, die sich entlang des Halses fortsetzt und an der Zungenwurzel endet. Ein kleinerer Zweig verlässt die Lunge und tritt in das Herz ein, wo er sich mit dem Perikard-Meridian verbindet.
Zu Hause kannst Du eine Decke zusammenrollen und sie unter die Schulterblätter legen. Lege dich auf den Boden und heb die Herz und Kopf an. Beuge die Knie und öffne sie zur Seite, während sich die Fußsohlen berühren. Die Göttin-Pose ist eine wunderbare, erholsame Haltung, um innezuhalten und sich vorzustellen, dass Mutter Erde Dir alles gibt. Decke Dich mit einer Decke zu, vielleicht hast auch ein Augenkissen, um Deine Yin-Yoga-Erfahrung zu vertiefen.
Eine einfache, aber tiefgreifende Übung für unterwegs oder am Arbeitsplatz:
Reibe die Handflächen aneinander und erzeuge Wärme. Stelle dir die Farbe Rot in den Handflächen vor und spüre die Wärme. Lege Deine Hände für einige Sekunden auf die Nierengegend, atme ein paar Mal tief durch und wiederhole diese Übung noch ein paar Mal.

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Wie kannst Du Deine Nieren schützen?
Ruhe Dich aus, wann immer Du kannst, und höre Dir vor dem Schlafengehen Entspannungsübungen mit "Body-Scanning" an. Schlafe oder ruhe mindestens 7-8 Stunden ohne Unterbrechung. Verringere die Zeit, die Du vor dem Fernseher, dem Telefon oder dem Tablet verbringst, und reduziere sogar Deinen Konsum sozialer Medien. Dimme das Licht in Deinem Zimmer und öffne vor dem Schlafengehen für einige Minuten das Fenster. Was immer Dir gut tut, höre entspannende Musik, schreibe in Dein Tagebuch, lese ein gutes Buch, meditiere, bete oder schreibe eine Dankbarkeitsliste über deinen Tag. Kleine Rituale, die Du über einen längeren Zeitraum praktizierst, werden Deine Erfahrung bereichern.

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Der Blasen-Meridian
Er ist ein Yang-Energiekanal, der "an der Innenseite der Augen beginnt und über die Stirn zum Scheitel des Kopfes aufsteigt. Ein kleiner Zweig tritt in das Gehirn ein, während der Hauptmeridian weiter entlang des Hinterkopfes und des Nackens absteigt. Er verläuft in einer Entfernung von 1,5 Cun (1 Daumenbreite) auf beiden Seiten der Wirbelsäule. Der Meridian tritt in der Lendengegend in den Körper ein und verbindet sich mit der Niere. Er verläuft in der Mitte der Rückseite des Beins, umkreist den Außenknöchel und verläuft an der Außenseite des Fußes entlang und endet an der Seite der Spitze des kleinen Zehs, wo er sich mit dem Nierenmeridian verbindet". - Ted J. Kaptchuk aus dem Buch Chinese Medicine - The Web that has no Weaver.
Der Blasen-Meridian ist für die Anpassungsfähigkeit, das endokrine System, den Hypothalamus, die Hypophyse und das autonome Nervensystem verantwortlich.
Wenn Du Interesse an einer Shiatsu-Behandlung hast, kannst gerne einen Termin auf meiner Website buchen.
Die Farben des Elements Wasser sind Dunkelblau und Schwarz.
Wenn Du Dich umschaust, fällt dir vielleicht auf, wie viele Menschen im Winter dunkle Kleidung tragen. Wenn ich unsere Kinder von der Schule abhole, bin ich schockiert, wie sehr die Farbe Schwarz immer noch die Mode der jungen Leute bestimmt.
Sei kreativ und verwende mehr Farben in Deiner Garderobe! Eine rote Mütze, orangefarbene Socken, gelbe Handschuhe, ein bunter Schal, was auch immer du magst! Lass nicht zu, dass all das Grau und Schwarz dir die Energie raubt.
Achte auf die Geräusche um Dich herum. Stöhnen ist ein Zeichen für verbrauchte Energie, Depression und Erschöpfung. Das Sinnesorgan, das mit dem Element Wasser verbunden ist, sind die Ohren. Achte auf die Form Deiner Ohren und Nieren. Höre die Klänge um Dich herum, übe Dich in Achtsamkeit und meditiere über "Nadam", ein Sanskrit-Wort für inneren Klang.
Im Winter bewegt sich die Energie nach innen, viele Tiere halten Winterschlaf, Pflanzen halten eine Ruhephase, das Qi (Ki) schläft tief in der Erde. Es ist wunderbar, sich Ruhe und Erholung zu gönnen.
"Masunagas Shiatsu-Konzept ist in der klassischen Zen-Shiatsu-Theorie verwurzelt, in der Blase und Nieren gleichberechtigte Partner sind und die Aufgabe haben, die Antriebskraft zu fördern. Die Nieren senden die Befehle durch Hormone und die Blase gibt sie durch das Nervensystem frei." - Carola Beresford-Cooke
Was ist, wenn das Element Wasser aus dem Gleichgewicht geraten ist?
Nach meiner Erfahrung in der Shiatsu-Praxis sind Ödeme und Rückenschmerzen die Hauptursachen für Beschwerden. Wirbelsäulenerkrankungen im Allgemeinen werden mit Ungleichgewichten des Elements Wasser in Verbindung gebracht.
Bandscheibenvorfälle, Ängste, Blasen- und Nierenerkrankungen, Depressionen, steife Gelenke, Gleichgewichtsstörungen, Schwindel, Tinnitus und Probleme mit Ehrgeiz und Willenskraft (zu viel oder zu wenig) sind ebenfalls alarmierende Anzeichen für ein Ungleichgewicht.
Ängste überwinden
Es ist ein großes Thema, aber Du solltest wissen, dass es in Ordnung ist, Angst zu haben. Sie ist eine natürliche Reaktion des Körpers. Spreche mit Deiner Familie und Deinen Freunden über Deine Gedanken und/oder suche professionelle Hilfe.
Stressbewältigung
Die Hormone in den Nebennieren regulieren den Wasserhaushalt in unserem Körper und auch die Stressbewältigung. Lerne, Stress unter Kontrolle zu halten. Reguliere Deinen Atem und Deinen Geist durch Pranayama-Techniken (Atemkontrolle). Es gibt tolle Bücher zu diesem Thema, ich empfehle Dir das Buch "Breath, The New Science of a Lost Art" von James Nestor.
Du kannst mit der tiefen Bauchatmung und der dreiteiligen yogischen Atmung beginnen, bevor Du fortgeschrittenere Formen von Pranayama-Techniken ausprobierst.
Box-Atmung: 4 Mal einatmen, 4 Mal halten, 4 Mal ausatmen und 4 Mal halten.
Harmonisiere Deinen Körper und Geist mit einer Einatmung von 4 Zählzeiten, einer Ausatmung von 7 Zählzeiten und einer Ausatmung von 8 Zählzeiten.
Baue Stress ab, indem Du 4 Mal einatmest und so lange ausatmest, wie Du kannst (vielleicht 8 oder 10 Mal). Steigere langsam die Dauer Deiner Praxis und überprüfe immer, wie Du Dich fühlst. Lerne sichere Techniken von einem/einer zertifizierten Yogalehrer/in.
Yoga üben
Ein ausgewogener Vinyasa-Yoga Stunde hält Dich stark und flexibel. Achte aber auf Deine Bedürfnisse. Vielleicht ist eine Yin-Yoga- oder eine Restorative-Yoga-Stunde sogar vorteilhafter, je nach Tagesform, Stimmung und körperlicher und geistiger Verfassung.
Schulterstand ist generell gut für die Stärkung des Immunsystems, für eine gute Durchblutung und für die Aktivierung der Thymusdrüse. Vorwärtsbeugen bauen Stress ab und eine lange (mindestens 10 Minuten) Savasana, die so genannte Leichenstellung, rundet die tägliche achtsame Bewegung ab.

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Wärmende Techniken
Übe morgens den Feueratem, Kappalabhati und Agni Sara.
Verzichte auf kalte Speisen, Eiscreme und Eis in deinen Getränken!
Vermeide weißen Zucker und Mehl.
Trinkemehr heißen Tee und warmes Wasser.
Gebe mehr Gewürze in Deine Speisen.
Rege Deine Verdauung an, indem Du mehr Ingwer und schwarzen Pfeffer verwendest.
Trinke nicht zu viel Wasser.
Verzichte auf Salz, denn es bindet Wasser in Deinem Körper.
Versuche, glutenfrei zu leben und vermeide eine Zeit lang Rohkost.
Selbst gekochtes, gesegnetes, warmes Essen ist ein Wunder für den Körper. Wenn Du thailändische oder indische Rezepte magst, probiere neue Ideen aus!
Verzichte auf Milch (wenn Du nicht bereits Milch auf pflanzlicher Basis verwendest), da sie ebenfalls kühlend wirkt.
Probiere Chai-Tee und frischen Ingwer-Zitronen-Tee.
Koche Äpfel und anderes Obst mit Deinem glutenfreien Mehl.
Für Deine glückliche, gesunde Haut:
Erhitze eine kleine Menge schwarzes Sesamöl oder Kokosnussöl und reibe Deinen Bauch morgens vor dem Duschen im Uhrzeigersinn ein. Diese tägliche Bauchmassage wirkt wahre Wunder. Gehe ab und zu in die Sauna und schwitze die Giftstoffe aus.
Verwöhne Dich mit einer erholsamen Yogastunde, einer Shiatsu-Behandlung, einem netten Treffen mit guten Freunden, einem heißen Tee oder einer großen Schüssel selbst gekochter Suppe. Nähren heißt nicht immer essen. Jeder mentale Stressabbau fängt mit einem kleinen Schritt an: Achtsamkeit üben. Wie wäre es mit einem ausgedehnten Spaziergang im Park oder einem Saunagang. Achte auf das, was Dir im Moment gut tut, und höre auf Deine innere Stimme.

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Bleibe gesund und entspannt!
Schöne Feiertage!
Ottilia